Fröhliche Schweinerei, Weißenfels, 2008


NeueLandmarkeStadtWeissenfels.jpgNeueLandmarkeStadtWeissenfels1.jpgNeueLandmarkeStadtWeissenfels2.jpgNeueLandmarkeStadtWeissenfels3.jpg


Künstlerischer Gestaltungswettbewerb „Neue Landmarke“, 5. Neustadtwerkstatt der Stadt Weißenfels, Internationale Bauausstellung Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010



Fröhliche Schweinerei

Eine Licht- Installation auf Landschaftsmalerei – ein Titel wie ein Gericht und ebenso delikat. Oder bedarf es nicht eines besonders sensiblen Gespürs, um auf einer Schlachthaus-Fassade ein Kunstwerk zu realisieren?

Egal wie gerne wir Fleisch essen, was hinter den Wänden des Schlachthauses statt findet, ist nicht gerade etwas zum anschauen und für die meisten Menschen unappetitlich. Somit kann die „Schlachterei“ kaum dargestellt oder thematisiert werden. Trotzdem bleibt es die Realität des Gebäudes – und es hat einen großen Reiz damit zu spielen. Die „fröhliche Schweinerei“ erinnert an die „glücklichen“ Tiere der Reklametafeln, wie sie bei fast jeder Werbung für Fleisch- und Tierprodukte verwendet werden. Die Schweine bewegen sich fröhlich und frei in einer schönen Landschaft. Die benachbarte Saale-Landschaft stand Pate.

Die fröhlichen Schweine sind selbstverständlich nicht mehr ganz so glücklich wenn sie zur Schlachtbank geführt werden. Wünschen wir uns ein Tier, das gerne von uns gegessen werden möchte und dem Tod voller Freude entgegenblickt, wie in „Das Restaurant am Ende des Universums“ von Douglas Adams? Wäre es uns nicht lieber, das Schwein hätte vor seinem Tod ein schönes Leben gehabt?

Die „fröhliche Schweinerei“ suggeriert all das – und so bewegt sich der Entwurf im Grenzbereich zwischen poetischem Naturidyll und der Realität der Fleischverarbeitung. Die Betrachtungsweise bleibt offen. Dekorativ und kritisch – geht das? Wir denken: ja!


Auslober: Stadt Weißenfels in Kooperation mit dem IBA-Büro GbR der IBA Stadtumbau 2010 in Sachsen-Anhalt
Material: Großformat-Digitaldruck, Mesh-Gewebe auf Stahl-Unterkonstruktion, Leuchtstoffröhren
Geschätzte Kosten: 308.000 € / Unterhaltungskosten: 21.500 € p.a.
Wettbewerbsentwurf 2008 - nicht realisiert


(c) studio R31 Klaus Bortoluzzi und Denise S. Puri GbR, Reuterstr. 31, 12047 Berlin